Die Entscheidung für die Todesstrafe war - als Exempel - letztendlich wohl die Entscheidung, die mit den Taten und der Person Eichmanns am wenigsten zu tun hatte. Verständlich: Denn wie soll eine „allgemeine öffentliche Ordnung" eine „allgemeine öffentliche Ordnung" sein, wenn es in dieser Öffentlichkeit Menschen gibt, die das Ideal dieser Ordnung nicht teilen? Sich passiv zu machen, heiße „immer noch mich wählen". von Hannah Arendt (1963) I Der Gegenstand dieser Überlegungen ist ein Gemeinplatz. So sei ziviler Ungehorsam beispielsweise angebracht mit Blick auf, „den nicht erklärten Krieg in Vietnam, der nun schon ins siebte Jahr geht; den wachsenden Einfluß der Geheimdienste auf öffentliche Vorgänge; die offenen beziehungsweise kaum verhüllten Angriffe auf die Freiheiten, die im Ersten Verfassungszusatz garantiert sind; die Versuche, den Senat seiner verfassungsmäßigen Machtstellung zu berauben, […]“, etc. Jetzt eBook herunterladen & mit Ihrem Tablet oder eBook Reader lesen. Brownlee 2013). Wann also - und ob - Verantwortung im Zusammenhang mit freiem oder nicht-freiem Willen greifen kann, wird in den folgenden Unterpunkten mit der Erläuterung der Darstellung verschiedener philosophischer Erklärungen aufgeführt. Kapitel 3 beschreibt Hannah Arendts Überlegungen zu Voraussetzungen und gesellschaftlicher Bedeutung des zivilen Ungehorsams. Ausgabe 1, Band 8 – Mai 2016 Inhalt Recht und Gerechtigkeit – Law and Justice Editorial Articles Anna Jurkevics, Hannah Arendt liest Carl Schmitts Der Nomos der Erde: Ein Dialog über Gesetz und Geopolitik anhand ihrer Marginalien, 5-26 [86] So erstrecke sich die „Verantwortlichkeit des Für-sich auf die gesamte Welt als bevölkerte-Welt."[87]. ): Enzyklopädie Philosophie. Sie bestraft ihn für seine Entscheidung, ein Zahnrad im diese Ideologie vertretenden NS-Getriebe zu sein, bestraft ihn also im übertragenen Sartreschen Sinne für seine Entscheidung, sich als in dieses System geboren zu betrachten und sich nicht herauszuziehen, sprich: Die Zustände im System als gegeben hinzunehmen und nicht zu hinterfragen, nicht über sie zu urteilen. 2.4 Jean-Paul Sartre, 3. Die Handlungen desjenigen, der sich für zivilen Ungehorsam entscheidet, richten sich an den Gerechtigkeitssinn der Mehrheit der Gemeinschaft und berufen sich auf die Gerechtigkeitsvorstellung, die der politischen Ordnung zugrunde liegt (vgl. Die Gesetzestreue beziehungsweise die Akzeptanz der bestehenden Autorität und der generellen Rechtmäßigkeit der Rechtsordnung drückt sich laut Arendt vielmehr durch die Gewaltlosigkeit der Handlungen aus (vgl. Allein an der ihrer vorigen Argumentation widersprechenden Abschlussrede in „Eichmann in Jerusalem" ist der Zwang, unter dem sie schrieb, deutlich zu erkennen - als hätte sie das Gefühl gehabt, mindestens in Bezug auf das Urteil dem Gericht zustimmen zu müssen. Brownlee 2013; Celikates 2017: 38). Arendt's grandparents were members of the Reform Jewish community there. "[26]. Hannah Arendt macht einen Unterschied zwischen dem * bewussten Mord (aktuelles Beispiel des Jahres 2012: Anders Breivik) und dem (von zb Adolf Eichmann “auf Befehl” — und “im Sinne” — des Adolf Hitler und seiner NaziKumpane) organisierten - Hohes Honorar auf die Verkäufe I. Rawls 1979: 401 f.). Hier stellt sich die Frage nach der Grenze zwischen Recht und Unrecht - und damit die nach der von Hannah Arendt als grundlegende Voraussetzung für freies Handeln definierten Urteilskraft: nach der Verbindung von Urteilen und (rechtlichem) Verurteilen. Diese Grundsätze, die sich auf die Institutionen in einer Gesellschaft beziehen, werden ergänzt durch Grundsätze für Individuen, denn „ohne die Befolgung bestimmter Handlungsprinzipien seitens der Bürger kann eine in ihren Institutionen ‚wohlgeordnete‘ Gesellschaft nicht bestehen“ (Forst 2006: 187). Dann brachte er ihn vor das Volk, und als dieses sich darüber wunderte, sagte er: ,Als einen Frevler und Übeltäter habt ihr mir diesen Mann überantwortet; ich gebe ihn euch zurück als einen tüchtigen Bürger. Neben dem „Für-sich" gibt es bei Sartre natürlich auch das „An-sich", das abstrakte, pure Sein, dem es „in seinem Sein um dieses Sein selbst geht"[79]. Hannah Arendt thematisierte dies in Ihrer Auseinandersetzung mit dem NS-Regime. [...] (4) Retributive, vergeltende G. und strafende G.: Thema der vergeltenden G. sind individuell verursachte ,Schieflagen' der sozialen Ordnung [...] Ein ziemlich krudes und in vielen Fällen überhaupt nicht realisierbares Prinzip der vergeltenden G. ist die Reziprozität, daß derjenige, der erstmalig anderen einen Schaden zugefügt oder Nutzen verschafft hat, (einigermaßen) Gleichwertiges (möglichst vom Empfänger) zurückerhalten soll."[27]. Niemand hat je bezweifelt, daß es um die Wahrheit in der Politik schlecht bestellt ist, niemand hat je die Wahrhaftigkeit zu den politischen Tugenden gerechnet. Im Folgenden werden aus Gründen der definierten Allgemeingültigkeit Lexikonartikel zur Definition herangezogen. Wenn Arendt nur wenige Seiten vorher dem Chefankläger Gideon Hausner in der Äußerung zustimmt, „[...] der Richter [könne] das Verbrechen hassen und trotzdem dem Verbrecher Gerechtigkeit widerfahren lassen", scheint sie sich offenbar darüber im Klaren zu sein (man beachte das Wort „trotzdem"), dass Verbrechen und Gerechtigkeit in ihrer Ausübung unter Umständen in ihrer ethischen Verwerflichkeit einander sehr nah sein können. Wenn man mit zwei Übeln konfrontiert werde, so lautet das Argument, dann sei man verpflichtet, das kleinere von beiden zu wählen, wohingegen es unverantwortlich sei, die Wahl rundweg abzulehnen.". - Hogen, Hildegard (Hg. Dies nennt sie die Banalität des Bösen. Hannah Arendt macht einen Unterschied zwischen dem * bewussten Mord (aktuelles Beispiel des Jahres 2012: Anders Breivik) und dem (von zb Adolf Eichmann “auf Befehl” — und “im Sinne” — des Adolf Hitler und seiner NaziKumpane) organisierten [43] „Sittliches Handeln" innerhalb dieser von der Stoa beschriebenen „Gemeinschaft der Vernunftwesen"[44], der „Kosmopolis", ist hierbei das Handeln im Sinne der Vernunft, des „Nomos" - und damit das Handeln, das das Zusammenleben der Menschen miteinander ermöglicht und sichert. Articles. An anderer Stelle bezeichnet Nietzsche den Willen als definierten Zweck, und den Zweck als etwas, „um dessentwillen getan, gehandelt, gelebt worden ist", zweifelt jedoch sein Wesen als Ursache an: „Warum könnte nicht ,ein Zweck' eine Begleiterscheinung [...] wirkender Kräfte [sein], welche die zweckmäßige Handlung hervorrufen [,..]? Thoreau 1973: 20). - Hohes Honorar auf die Verkäufe Der einfachste Weg dahin, logisch, ist zu sagen: Wir töten diesen Menschen. Diese Gedankengänge werfen einige Definitionsfragen auf, die zu Beginn dieser Arbeit geklärt werden sollen, auch um in das zu behandelnde Thema, die Frage nach der Verbindung von Freiheit und Verantwortung in der Philosophie Hannah Arendts, einzuführen. "[70] Wie sieht es nun mit der Verantwortung aus? Felix Meiner Verlag, Hamburg 1999. „unser Leib, unsere Habe, unser Ansehen, unsere äußere Stellung - alles, was nicht von uns selber kommt. Nussbaum has criticized the application of impartiality as a principle of justice in the liberal model of John Rawls. Einleitung 2. Hildegard Hogen schreibt im „Brockhaus Philosophie", Schuld meine, „in der Ethik die Verantwortung, die einer Person für die Verletzung eines moralischen bzw. Siehe dazu auch Laker 1986: 148 ff. Anders verhält es sich mit dem Begriff von Schuld, der mit dem Tatbestand des Verbrechens einhergeht, jedoch nicht nur auf rechtlicher Ebene eine Definition findet. des auf diesen beruhenden Handelns. Welchen Wert hat politische Freiheit, wenn sie nicht Mittel ist für moralische Freiheit? 1. Wer Dinge wolle, die nicht in seiner Macht stehen, sei „ein Narr"[39], schreibt der Stoiker in seinem „Handbüchlein der Moral". Handelt er nicht in diesem Sinne frei, schränkt das seine Verantwortung bezüglich der Tat ein. Ziviler Ungehorsam bei Hannah Arendt 3.1 Definition und Rechtfertigung des zivilen Ungehorsams 3.2 Institutionalisierung des zivilen Ungehorsams 4. Durch zwei in fünf Sitzungen unterteilte Tage verlasen die drei Richter die 244 Paragraphen des Urteils. Hannah's paternal grandfather, Max Arendt [de] (1843–1913), was a prominent businessman, local politician, one of the leaders of the Königsberg Jewi… Zwei Aspekte der Theorie der Gerechtigkeit sind für die Diskussion von zivilem Ungehorsam von besonderer Bedeutung. [25] Geht es ihr hier also um Bestrafung um des Bestrafen Willens, um die Bestrafung der Feigheit (oder wie man die Entscheidung zum Niemand nennen mag)? N. Arendt, ebd., S. 392. Da nicht auszuschließen ist, dass verschiedene Gerechtigkeitsprinzipien, Rechte oder Pflichten in Einzelfällen im Widerspruch zueinander stehen, muss nach Rawls ebenfalls schon im Urzustand geklärt werden, welches Prinzip, Recht oder welche Pflicht dann Vorrang hat. [45] Die Verantwortung diesbezüglich besteht in der Pflege des eigenen Logos, seiner Aufrecht-, Gesund- und Starkmachung,[46] jede Seele sündigt hierbei stets unwissend und deshalb, „weil sie ihren wahren Vorteil nicht kennt und auf falschen Wegen sucht". „Uns gehen hier nur Ihre [Eichmanns] wirklichen Handlungen etwas an", schreibt sie in dem fiktiven Plädoyer zum Ende des Werks, „und weder die möglicherweise nichtverbrecherische Natur Ihres Innenlebens und Ihrer Motive noch die möglicherweise verbrecherischen Neigungen Ihrer Umgebung. Für Rawls sind folglich zwei Dinge entscheidend: Zum einen müssen alle Menschen die gleichen Freiheiten genießen, zum anderen müssen Ungleichheiten so gestaltet sein, dass die Schlechtestgestellten maximal profitieren. [10] Die Annahme, das jüdische Gericht könnte unter Umständen befangen und daher eher als Zeuge als als Richter geeignet sein, tut Arendt zwar ab als „öffentliche Meinung" vor Beginn des Prozesses,[11] dass das Gericht jedoch nicht unbefangen handelte und urteilte, ist anhand der nur wenigen oben angeführten Punkte nicht zu leugnen. Die Frage danach, wann ein Handelnder in welchem Maße frei ist und daraus folgend wann in welchem Maße verantwortlich, soll in dieser Arbeit anhand dieser Widersprüchlichkeit in Hannah Arendts Philosophie und ihres eigenen Handelns im Hinblick auf das Problem Gerechtigkeit beleuchtet werden. Hannah Arendt - Wahrheit und Politik - 4/5 IV Im Unterschied zu Vernunftwahrheiten, deren Gegensätze Irrtum, Illusion oder bloße Meinung sind, die alle nichts mit der subjektiven Wahrhaftigkeit zu tun haben, ist der Gegensatz der Tatsachenwahrheit die bewußte Unwahrheit oder Lüge. [...] Das Gerechte ist also etwas Proportionales - das Proportionale ist ja nicht nur der Zahl eigen [...], Proportion ist nämlich Gleichheit der Verhältnisse. Das Gericht vertagte sich dann für vier Monate und trat am 11. In seinem Werk „Jenseits von Gut und Böse" schildert er diesen Zusammenhang folgendermaßen: „Ein Mensch, der will [...], befiehlt einem etwas in sich, das gehorcht oder von dem er glaubt, daß es gehorcht. Kursstufen / Sek II. Diesen möchte er überwinden, indem er allgemeine Gerechtigkeitsgrundsätze für die Gesellschaft entwickelt, welche die Rechte und Pflichten der Bürger[1] und der staatlichen Institutionen sowie die Verteilung der Güter festlegen: „Es sind diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Interesse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden.“ (Rawls 1979: 28) Diese anfängliche Situation ist der Urzustand in dem sich die Menschen hinter einem Schleier des Nichtwissens befinden: sie kennen ihren Platz in der Gesellschaft ebenso wenig wie ihre Talente, ihre Intelligenz oder andere Faktoren, die dafür sorgen würden, dass sie nach ihrem subjektiven Interesse entscheiden. Menschen, die sich in der Gruppe für zivilen Ungehorsam entscheiden, sind von einer gemeinsamen Meinung geleitet, nicht von moralischen Imperativen (vgl. Abschließend werden die Ergebnisse in einer Analyse des Phänomens Strafe auf das fragwürdige Schlussplädoyer Hannah Arendts angewendet. Die Redaktion pdf HTML. The full interview of Hannah Arendt with Günter Gaus from 1964 with English subtitles: Zur Person - Was bleibt? 2.2 Immanuel Kant
Arendt 1970: 123). [4] Wie hier zu sehen ist, stützt Arendt ihre Argumentation stark auf die realen politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in den USA. Das schrieb die Philosophin Hannah Arendt 1943. Das Werk von Hannah Arendt klärt allerdings die komplexen Probleme dieses Widerspruchs nicht; denn ihre Konzeption einer "halbierten Revolution", die nur für die Freiheit, nicht aber für die soziale Gerechtigkeit wirkt, wird der Problematik der neuzeitlichen Revolutionen des 19. und 20. Der Begriff des zivilen Ungehorsams geht auf Henry David Thoreau zurück. Träume & Albträume. In1924, after having completed her high school studies, she went toMarburg University to study with Martin Heidegger. Selbst ein Krieg, in den ein Mensch eingezogen ist, sei sein Krieg, weil er sich „ihm immer durch Selbstmord oder Fahnenflucht entziehen konnte" - und mit dem Nicht-Wählen dieser Optionen habe dieser Mensch den Krieg frei gewählt.[84]. Ein Teilprinzip der wiedergutmachenden G. ist das Verursacherprinzip, daß der Verursacher des Schadens für den Schaden aufzukommen hat. Epiktet, in: Schmidt, 1954, S. 68. März 2021. [18] Was aber ist Freiheit? [3] Diese laut Brownlee (2013) „most widely accepted“ Definition sieht zivilen Ungehorsam als gewaltlose, öffentliche, gewissensbestimmte Verletzung des Gesetzes mit dem Ziel, eine Veränderung der Gesetze oder der Politik zu erreichen, und mit der Bereitschaft, die rechtlichen Folgen der Handlung zu tragen. Nachschlagewerke
Es entscheide also nichts „Fremdes" darüber, „was wir fühlen, was wir leben oder was wir sind" - und was wir entscheiden: diese „absolute Verantwortlichkeit" sei das Übernehmen der „Konsequenzen unserer Freiheit. Kapitel 2 erörtert die Grundüberlegungen von John Rawls zu seiner Theorie der Gerechtigkeit, sowie seine Definition von zivilen Ungehorsam und dessen Einsatzmöglichkeiten. Solche heftigen Reaktionen bezogen sich vor allem auf drei Aspekte von Arendts Buch: erstens auf … Die Verbindung von freiem Willen und Verantwortung in der Philosophie bis Hannah Arendt 2.1 Epiktet 2.2 Immanuel Kant 2.3 Friedrich Nietzsche 2.4 Jean-Paul Sartre. Sind für Arendt die „schiedsrichterliche" Funktion des Urteils und die urteilende Funktion des Willens einerlei,[89] und ist die „wirklich und [...] offenkundig" existierende menschliche Freiheit[90] die Voraussetzung für beide Fähigkeiten, so bestehen für sie Eichmanns Schuld - und die aller anderen Opportunisten - und „der Horror des Bösen und zugleich seine Banaliät" darin, von dieser Freiheit keinen Gebrauch gemacht zu haben, also „das Urteil überhaupt zu verweigern"[91]. Rawls 1979: 336 f.). Für Hannah Arendt bestehen Gesetze darin, die dem „Handeln"[37] innewohnende Maßlosigkeit zu zügeln: Daher „ist Maßhalten seit eh und je eine der klassischen politischen Tugenden. Wie die verschiedenen Beispiele Arendts zeigen, fasst sie die Voraussetzungen für legitimen zivilen Ungehorsam sind extrem weit. Seine Überlegungen zum zivilen Ungehorsam beginnt Rawls mit dessen Definition „als einer öffentlichen, gewaltlosen, gewissensbestimmten, aber politischen gesetzwidrigen Handlung, die gewöhnlich eine Änderung der Gesetze oder der Regierungspolitik herbeiführen soll“ (vgl. Dementsprechend darf beispielsweise eine Freiheit nur eingeschränkt werden, wenn das gesamte System der Freiheiten profitiert. Arendt, 2012, S. 137: Hier schreibt sie, der freie Wille sei der „Schiedsrichter zwischen Recht und Unrecht". Auf der einen Seite steht John Rawls, der in „Eine Theorie der Gerechtigkeit“ (Rawls 1979) den zivilen Ungehorsam als Stabilisierungskraft eines konstitutionellen Systems bezeichnet. n. Rehfus, 2003, S. 364. Wunderkammer. Die Redaktion PDF HTML. Es bleibt die Muttersprache (What Remains? 4.2 Grundlage des zivilen Ungehorsams – Meinung, Gewissen und Intuition
Er erklärt diesen Satz an dem Beispiel des Erkennens eines Gegenstandes, hier eines Tisches: „Wäre mein Bewußtsein nicht Bewußtsein, Bewußtsein von Tisch zu sein, so wäre es ja Bewußtsein von diesem Tisch, ohne Bewußtsein davon zu haben, daß es das ist oder, wenn man so will, ein Bewußtsein, daß von sich selbst nichts wüßte, ein unbewußtes Bewußtsein - was absurd ist. - Nietzsche, Friedrich: „Morgenröte. Felix-Meiner-Verlag, Hamburg 1999. Die Philosophin beschrieb, wie Anpassung und vorauseilender Gehorsam, wie das Wegsehen und das Ignorieren gesunden Menschenverstandes das Regime erst ermöglichten. Nicht nur diese Frage machte für Arendt das Verfahren in Jerusalem anfechtbar. Welche definitorischen Grenzen sind möglicherweise zu eng gefasst, welche zu weit? Her family were merchants of Russian extraction from Königsberg, the East Prussian capital. Am 31. Ausgabe 1, Band 8 – Mai 2016 Inhalt Recht und Gerechtigkeit – Law and Justice Editorial Articles Anna Jurkevics, Hannah Arendt liest Carl Schmitts Der Nomos der Erde: Ein Dialog über Gesetz und Geopolitik anhand ihrer Marginalien, 5-26 Brockmeyer, Bochum 1981. Kann man dann die Handlungen des zum Zahnrad gewordenen Menschen noch als frei betrachten, wenn sie doch weder selbst-gesteuert (sondern Befehl-ausführend) noch in Folge eines Urteils vom Handelnden für „richtig" befunden worden sind? Ziviler Ungehorsam bei John Rawls und Hannah Arendt" by Lisa Schrader available from Rakuten Kobo. - Es dauert nur 5 Minuten - Lumer, Christoph: „Gerechtigkeit", in Sandkühler, Hans Jörg (Hg. - Rehfus, Wulff D. Handelt ein Mensch nun in vollem Bewusstsein, also frei, unabhängig von jeglicher Fremdbestimmung und des Urteilens über seine Tat mächtig, nimmt er gleichsam die Verantwortung für diese auf sich. [39] Vgl. Gerechtfertigt ist der zivile Ungehorsam laut Rawls nur unter drei Bedingungen. ebd.). Ziviler Ungehorsam bei John Rawls und Hannah Arendt von Lisa Schrader als Download. Ihm wird mit dieser als absoluteste geltenden und zugleich in ihrem Wesen unstrafendsten Strafe die Möglichkeit genommen, selbst Konsequenzen seines Handelns zu ziehen und so - wie Epiktet es beschreibt - zu einem „rechtschaffenden Bürger" zu werden, der keine Straftaten mehr begeht, der im höchsten Erkenntnisstadium selbst der Kantschen Pflicht nicht mehr bedürfe, um „gut" zu sein, der seine Verantwortlichkeit für sich und die Welt erkennt (sofern diese existiert) und im Arendtschen Sinne seine Urteilskraft auszubilden - denn die Fähigkeit dazu hat für Arendt schließlich jeder. Bei Hannah Arendt steht am Anfang des zivilen Ungehorsams der Zweifel an der Gesetzes- und Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen oder Regierungsentscheidungen und die Überzeugung, sich gegebenenfalls gegen diese zur Wehr setzen zu müssen: „Ziviler Ungehorsam entsteht, wenn eine bedeutende Anzahl von Staatsbürgern zu der Überzeugung gelangt ist, daß entweder die herkömmlichen Wege der Veränderung nicht mehr offenstehen bzw. Das sich aufdrängende Argument gegen die „absolute Verantwortlichkeit", kein Mensch wäre doch für seine Verantwortlichkeit, für sein Geborensein verantwortlich, widerlegt Sartre mit der These des Annehmens der Geburt: „Ich schäme mich, geboren zu sein, oder ich wundere mich darüber, oder ich freue mich darüber oder ich behaupte, indem ich versuche, mir das Leben zu nehmen, daß ich dieses Leben als schlecht erlebe und annehme. - Publikation als eBook und Buch The prize is endowed with 10,000 Euros and is awarded by an international jury. Eine Begrenzung der Einsatzmöglichkeiten des zivilen Ungehorsams ergibt sich freilich auch schon aus dem sehr engen Legitimationsrahmen, den Rawls absteckt und der in Kapitel 2.2 skizziert wurde. Entfernt sich das geltende Recht zu weit von der Gerechtigkeit, entsteht eine Diskrepanz zwischen Legalität und Legitimität: Die Pflicht, den Gesetzen und der ausführenden Gewalt zu folgen steht dem Recht zur Verteidigung der Freiheit und der Pflicht zum Widerstand gegen Ungerechtigkeit gegenüber (vgl. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1991. - Arendt, Hannah: „Vita Activa oder Vom tätigen Leben". "[38] Gesetze wollen aber noch viel mehr: Nämlich Menschen auf diesem Weg zu einem „guten" und fairen Umgang miteinander anhalten, mit dem heutigen Ziel, die Grundrechte eines jeden Einzelnen zu sichern. [18] Vgl. Als Ausgangspunkt für zivilen Ungehorsam sieht Rawls einen Pflichtenkonflikt. [24] Vgl. Sartre geht jedoch sogar so weit, zu sagen, dass jeder schon in seiner Natur verantwortlich sei, da er mit der Verdammung zur Verantwortlichkeit geboren sei, folglich kann man ihn schon wiederum nicht mehr dafür verantwortlich machen - der Weg aber, wie jeder mit dem ersten Nachdenken über sein Geborensein in diese Verantwortung hineingerät, ist ein individueller. Ziviler Ungehorsam bei John Rawls und Hannah Arendt - Philosophie - Hausarbeit 2017 - ebook 12,99 € - Hausarbeiten.de Menschennatur', daß nämlich alle denselben sittlichen Verpflichtungen unterworfen, aber gleicherweise mit ursprünglichen Rechten ausgestattet [...] sind. Die Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls steht in der Tradition der Gesellschaftsvertragstheorien und ist ein umfangreiches und komplexes theoretisches Werk. Der Satz, der Wille sei in allen Handlungen sich selbst ein Gesetz, bezeichne jedoch nur das Prinzip, „nach keiner anderen Maxime zu handeln, als [nach derjenigen,] die sich selbst auch als ein allgemeines Gesetz zum Gegenstande haben kann"[51] - also nach dem Kategorischen Imperativ.